Wissenswertes über Yoga vor der ersten Yogastunde
Ob du Anfänger bist, oder auch schon länger praktizierst – es ist immer hilfreich sein Wissen über Yoga ab und an mal wiederaufzufrischen. In diesem Artikel findest ein Sammelsurium an Wissen, dass nützlich sein kann, wenn man sich in seine erste aber auch zehnte oder elfte, und vielleicht auch hundertste Yogastunde begibt. Denn man lernt nie aus 😉
1. Was ist Yoga überhaupt?
Auch wenn die verschiedenen Asanas (=Yoga-Positionen) sehr anstrengend sein können und ein hohes Maß an Muskelkraft fordern ist Yoga kein Sport. Es ist eine spirituelle Praxis, die sich auf über 3500 Jahre altes Wissen beruft. Somit ist sie auch eine der ältesten Lehren über die Harmonie von Körper, Geist und Seele.
Laut der alten Schriften ist das höchste Ziel des Yoga die Erleuchtung oder die Erkenntnis des wahren göttlichen Selbst. Denn Gott oder die Göttlichkeit ist in jedem einzelnen von uns und somit sind wir und alles in der Welt unabdingbar miteinander verbunden. Indem wir Yoga üben, dringen wir durch die unterschiedlichsten Schichten – physische, energetische und mentale – und bahnen uns unseren Pfad zu unserem wahren Selbst.
Erleuchtung? Erkenntnis? Was soll das ganze Esoterik-Gerede überhaupt?
Keine Angst, die meisten Leute kommen zum Yoga wegen des körperlichen Aspektes: Sei es wegen eines Wunsches nach mehr Kraft und Flexibilität, Rückenproblemen oder ganz und gar einfacher Entspannung. Es ist trotzdem ziemlich wahrscheinlich, dass nach ein paar Monaten regelmäßiger Praxis die Effekte weit über einen knackigeren Körper hinauslaufen. Die Erfahrung zeigt ganz klar: wer Yoga übt geht gelassener, ruhiger und entspannter mit dem Leben um. Das Interesse für die Philosophie ist meist nur eine Nebenerscheinung.
2. Du machst die Praxis IMMER für DICH!
Et voilá, hier ist die Nummer 1 Falle, über die wirklich die meisten Yogis stolpern: das eigene Ego. Im Yoga geht es wirklich ganz und gar darum, dass die Praxis dir und deinem Körper guttut. Du streckst, kräftigst, entspannst dich immer nur für dich selbst. Nicht für die Lehrerin vor dir oder den Yogi auf der Matte neben dir!
Von Natur aus ist jeder Körper unterschiedlich, dazu kommt, dass der/die ein/e vielleicht Fußballer/in ist und starke Beine hat aber weniger flexibel ist, der/die andere hingegen sein/ihr Leben lang getanzt hat und ein hohes Maß an Flexibilität hat, aber weniger ausgeprägte Muskeln. Ergo: wir sind eben alle individuell und das ist auch verdammt nochmal gut so – das heißt aber auch das die Praxis demnach individuell sein sollte. Regel Nummer 1 ist also: höre auf deinen eigenen Körper und gehe nur so weit, wie es dir guttut. Bleibe auf deiner eigenen Matte und lasse dich nicht beeindrucken von dem Yogi neben dir, der sein Bein ein bisschen höher strecken kann. Im Yoga lernen wir nicht nur unser Ego kennen, sondern wir beginnen es zu verstehen und uns ihm zu stellen. Somit brechen wir den ewigen Kreislauf ungesunder Verhaltensmuster und Glaubenssätze.
3. Vinyasa Yoga, Ashtanga Yoga, Hatha Yoga, Jivamukti Yoga.. Hilfe?
Wer sich schon ein wenig mit Yoga auseinandergesetzt wird wohl viele Fragezeichen in seinem Kopf schweben haben: Vinyasa, Yin, Ashtanga, Hatha, Jivamukti – Hilfe es gibt so
viele unterschiedliche Yogastile. Das ist richtig, in den letzten drei Jahrzehnten hat die Anzahl an lizensierter Yogastile unglaublich zugenommen. Grund dafür ist, dass es immer wieder Yogis gab, die sich auf einen Stil eingelassen haben, dieser hat nicht ganz ihren Bedürfnissen entsprochen und somit haben sie das ganze angepasst. Oftmals sind viele Stile eine Abwandlung von der „traditionelleren“ Stilen des Yoga. So ist zum Beispiel Vinyasa (Flow Yoga) stark angelehnt an das traditionelle Ashtanga Yoga nach Patthabi Jois.
Hier in unserem Studio unterrichten wir primär Vinyasa Yoga – eine fließende Praxis die Bewegung und Atem verbindet. Je nach Lehrer kann das ganze mal mehr oder mal weniger schnell sein. Gehe am Anfang am besten in eine Anfänger Stunde – dort werden die Asanas detailgetreu erklärt und somit kannst du von Anfang an lernen worauf es in welcher Position ankommt. In unserem Angebot sind aber auch regeneratives Yoga oder Yin Yoga, Aerial Yoga oder auch SUP Yoga auf dem Sorpesee in den Sommermonaten. Schau doch am besten Mal hier vorbei, wenn du dich für unsere verschiedenen Yogastile interessierst.
4. Auch ein Yogi führt ein „normales“ Leben abseits der Matte
Oft verbindet man mit Yoga Menschen, die in einer Wolke von Räucherstäbchen gewickelt sind, die verschiedenen Götter ansingen und von dem ewigen Leben und der Wiedergeburt lehren. Ach quatsch – das habe ich alles gerade nur erfunden. Auch wenn die Welt des Yoga das ein oder andere Mal etwas freakig erscheinen mag, sind die meisten Lehrer und Lehrerinnen ganz normalen Menschen. Sei nicht frustriert, wenn du nach deiner ersten Yogastunde denkst: Hilfe was war denn das? Auch im Alltagsleben ist es völlig normal nicht mit jedem Menschen auf Anhieb klarzukommen. Im Gegenteil: man brauch meistens mehrere Anläufe, um sich zu verstehen. Und behalte ja im Hinterkopf: Auch Yogalehrer/innen haben mal einen schlechten Tag, sind müde, weil die Kinder nachts nicht geschlafen haben oder erschöpft, weil es doch ein Bier zu viel war am vorigen Abend.
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